• Großmut... ist die Fähigkeit, der Wille und der Mut einer Persönlichkeit, auch vorwerfbare Handlungen, die ein anderer gegen sie gesetzt hat, vergeben zu können.
Dies umfasst auch Handlungen, durch welche die großmütige Person direkt verletzt wurde.
Vergebung bedeutet, jemand anderen gewissermaßen „freizusprechen“ und somit auf Konsequenzen ihm gegenüber freimütig zu verzichten, auch dann, wenn diese gerechtfertigt wären.
Großmut bedeutet, emotionale Last, Schuld, Scham und das Gefühl, Recht zu haben, loszulassen – sich selbst und anderen gegenüber – und für die gemeinsame Zukunft die Vertrauensbasis aufrecht zu erhalten.
• Soziabilität... bezeichnet die Fähigkeit eines Menschen, neue soziale Beziehungen aufzunehmen und zu pflegen, tragfähige Beziehungen aufzubauen, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und wirkungsvoll mit anderen zusammenzuarbeiten.
Dazu gehört ein gutes Beziehungsmanagement und die Pflege des eigenen Netzwerks.
Für eine ausgeprägte Soziabilität sind folgende Faktoren ausschlaggebend:
• Urvertrauen • Empathie • Fähigkeit, Vertrauen zu erwecken • Teamfähigkeit
• Loyalität... ist eine Haltung innerer Verbundenheit mit einer anderen Person, Gruppe oder Organisation.
Loyalität bedeutet, die Werte des anderen zu teilen und diese auch dann zu vertreten, wenn man sie nicht in vollem Umfang teilt.
Loyalität ist immer freiwillig. Sie zeigt sich sowohl im Verhalten gegenüber demjenigen, dem man loyal verbunden ist, als auch Dritten gegenüber. Die Auswirkungen dieser Haltung sind Zuverlässigkeit, Fairness und das Beziehen einer Position für den- oder diejenigen, denen man sich loyal verbunden fühlt.
Loyalität schließt auch das Verfolgen individueller Ziele, die der Bindung zum Loyalitätspartner zuwiderlaufen würden, aus.
• Achtung für andere... bedeutet zunächst, anderen Aufmerksamkeit in einer Form zu schenken, die aufrichtiges Interesse an ihren Handlungsmotiven, Werten und Kompetenzen zeigt. Hinzu kommt die Einstellung, andere grundsätzlich als kompetent in deren Handlungen wahrzunehmen und deren Beweggründe zu respektieren.
Achtung bedeutet jedoch nicht unkritisches Einverständnis mit dem Gegenüber, sondern beinhaltet auch ein klares Ansprechen von Meinungsdifferenzen, wobei das Gegenüber (auch in hierarchischen Strukturen) als gleichwertiger Gesprächspartner anerkannt wird.
Letztlich bedeutet Achtung für andere zu haben, deren Selbstkonzept zu achten.
• AnerkennungSein Gegenüber zu kennen ist die Voraussetzung dafür, anerkennen zu können. Ohne einen Anderen ausreichend zu kennen, ist Anerkennung unmöglich.
Somit ist eine zentrale Voraussetzung für Anerkennung Anderer die eigene Menschenkenntnis. Auf Basis dieser Menschenkenntnis drückt sich Anerkennung in der inneren wertschätzenden Haltung gegenüber der Gesamtheit dessen aus, was die andere Person ist.
Anerkennung ist sozusagen ein Wahrnehmen und Würdigen dessen, was ist.
Nach außen erkennbar wird Anerkennung unter anderem durch Lob oder Kritik in Bezug auf Handlungen der anderen Person, geht aber insofern darüber hinaus, als sie den Respekt und die Wertschätzung für die Persönlichkeit des Anderen auch unabhängig von der Qualität dessen Handlungen ausdrückt.
• Wertschätzung für andere... bezeichnet die positive Bewertung einer anderen Person. Sie gründet auf eine innere Haltung anderen Menschen gegenüber.
Wertschätzung kann sich zwar auch auf Gedanken, Werke, Besitz oder Lebenseinstellungen Dritter erstrecken, umfasst aber das gesamte Wesen einer Persönlichkeit und ist somit eher unabhängig von Taten oder Leistung.
Wertschätzung ist verbunden mit Respekt, Achtung, Wohlwollen und Anerkennung und drückt durch Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksamkeit und Freundlichkeit aus.
• Empathie (2. Position)Als Empathie bezeichnet man die Fähigkeit eines Menschen, einen anderen Menschen von außen möglichst ganzheitlich zu erfassen, dessen Gefühle, Gedanken und Werte zu verstehen, ohne diese jedoch notwendigerweise auch teilen zu müssen.
Dadurch schafft man sich einen Bezug zum Verstehen der Motive und des Handelns des Gegenübers. Dies ermöglicht in der Folge angemessen darauf zu reagieren – und dies unter strikter und wertschätzender Respektierung der Individualität dieser Person und ohne deren persönliche Grenzen zu überschreiten.
Wichtig dabei ist, dass „Verstehen“ oder „Empathie“ nicht gleichzusetzen sind mit „Einverstanden sein“.
Wesentliches Element von Empathie ist die Fähigkeit zur Perspektivenübernahme.
• Engagement... ist ein intensives bis leidenschaftliches Eintreten für ein Ziel auf Basis einer freiwilligen Entscheidung:
• persönlicher Einsatz aus idealistischen Beweggründen • häufig das Ausüben einer Tätigkeit, die über bezahlte Leistungen, fremde Erwartungen oder Erfordernisse hinaus geht
• Emogenz... beschreibt den bewussten Umgang mit Gefühlen, Emotionen, Stimmungen und Affekten anderer.
Basis dafür ist das Vermögen, Gefühle und Bedürfnisse anderer wahrzunehmen und darauf adäquat zu reagieren. Emogenz bestimmt, wie gut eine Persönlichkeit ihre sonstigen Fähigkeiten (Verstand, Intelligenz, ...) nutzen kann. Kennzeichnend sind Eigenschaften wie Vertrauenswürdigkeit, Innovationsfreude und Motivationsfähigkeit. Daraus resultieren Fähigkeiten wie Führungsstärke, Selbstvertrauen, sowie die Fähigkeit, sich selbst und andere aufzubauen.
Die Strategie für emogentes Verhalten enthält folgende Schritte:
• Wahrnehmung von Emotionen (eigene und die anderer): ... die Fähigkeit, Emotionen in Mimik, Gestik, Körperhaltung und Stimme wahrzunehmen • Verwendung von Emotionen zur Unterstützung des Denkens: ... das Wissen über die Zusammenhänge zwischen Emotionen und Gedanken • Verstehen von Emotionen: ... die Fähigkeit, Emotionen zu analysieren, die Veränderbarkeit von Emotionen einzuschätzen und die Konsequenzen daraus einzuschätzen • adäquater Umgang mit Emotionen: ... die Fähigkeit, auf Basis der Ziele, des Selbstbildes und des sozialen Bewusstseins anderer, deren Gefühle in eigene Handlungen einzubeziehen oder deren Gefühle zu lenken
• Fähigkeit, sich abzugrenzenDie Fähigkeit, sich abzugrenzen beschreibt die Unterscheidungs-kraft und das Urteilsvermögen, welche Elemente in einer Interaktion mit anderen (inklusive Feedback, Probleme anderer, ...) zu einem selbst gehören und welche nicht.
Ein wesentliches Prinzip gesunder Selbstabgrenzung ist der zugewandte, herzliche Abstand. Dadurch bleibt man mit dem Gegenüber in Verbindung und behält gleichzeitig seine eigene Aktionsfreiheit.
Wichtig dafür ist es, eigene Grenzen wahrzunehmen und diese klar und rechtzeitig zu setzen oder auch aufzuheben. Erlaubt man anderen Menschen, die eigenen Grenzen zu verletzen, verliert man letztlich auch die unbefangene Zugewandtheit.
• Fähigkeit zur Offenheit... bedeutet, Beziehungen auf verschiedenen Ebenen eingehen zu können. Das bedeutet, anderen ein zugewandtes Interesse an ihren Bedürfnissen, Interessen und Motiven entgegen zu bringen und die Fähigkeit, diese zu respektieren.
Basis für die Fähigkeit zur Offenheit ist einerseits der Zugang zur eigenen emotionalen Wahrheit und somit die Fähigkeit, eigene Gefühle transparent werden zu lassen und diese situativ adäquat auszudrücken.
Andererseits gilt es genauso, die emotionale Wahrheit und die Grenzen des Gegenübers zu erkennen und anzuerkennen. Dazu gehört auch die Kompetenz, Kritikpunkte an der eigenen Person zu reflektieren und gegebenenfalls akzeptieren zu können.
Ein Zeichen für Offenheit ist unter anderem die Fähigkeit, sich in Krisensituationen oder bei Problemen mit anderen zu verbinden und zu verbünden, indem man Hilfesignale an diese sendet und eine persönliche Unterstützung in angemessener Weise anregt und annimmt.
• Fähigkeit, Überblick zu wahren (3. Position)Menschen mit der Fähigkeit, Überblick zu wahren, sind weniger an Details als vielmehr an Zusammenhängen interessiert. Diese Menschen können oft gut in Szenarien denken, Strategien entwerfen und Pläne daraus ableiten.
Sie behalten in Gesprächen gut den roten Faden bei und haben einen Blick für Auswirkungen jenseits der Systemgrenzen.
• KonsensfähigkeitKonsensfähigkeit zu sein bedeutet, die Bereitschaft und Fähigkeit zu haben, seine eigene Meinung zu vertreten, ohne dabei die Sichtweise des Anderen aus den Augen zu verlieren, in der Folge aber weniger auf Standpunkte und Fakten zu fokussieren, als vielmehr auf die Bedürfnisse hinter den Standpunkten.
Wichtiger als das Durchsetzen der eigenen Standpunkte ist dabei jedoch der Gedanke, einen neuen Weg zu finden, der die Bedürfnisse aller Beteiligten in einem solchen Ausmaß abdeckt, dass diese hinsichtlich der erarbeiteten Lösung „eines Sinnes“ sind.
Der so in Übereinstimmung entwickelte Konsens ist eine Lösung, die in gegenseitigem Einverständnis vereinbart und umgesetzt wird.
• KompromissfähigkeitKompromissfähigkeit zu sein bedeutet, die Bereitschaft und Fähigkeit zu haben, seine eigene Meinung zu vertreten, ohne dabei die Sichtweise des Anderen aus den Augen zu verlieren.
Wichtiger als das Durchsetzen der eigenen Standpunkte ist dabei der Gedanke, mit dem Gegenüber zu kooperieren und sich dazu „auf halbem Weg“ zu treffen.
Dazu entwickelt eine kompromissfähige Person gemeinsam mit ihrem Gegenüber einen Lösungsansatz, der für beide tragbar ist, trifft eine Vereinbarung und hält sich daran.
• EigeninitiativeMenschen mit Eigeninitiative sind proaktiv. Sie warten weder Anweisungen ab, noch darauf, dass andere eine Handlung in Gang setzen, sondern führen sie aus. Sie wollen etwas auf die Beine stellen, etwas zum Laufen bringen.
Diese Menschen sind „Macher“ – sie gehen in die Welt und erforschen sie aktiv. Dabei lassen sie auch zu, dass Dinge fehlerbehaftet bzw. nicht so optimal laufen.
Oft sind sie jene Menschen, die etwas in Gang setzen, wo andere sich nicht trauen. Eigeninitiative umfasst auch die Fähigkeit einer Person, aus eigenem Antrieb zu handeln, Entscheidungen zu treffen oder Unternehmungsgeist an den Tag zu legen.
• ImitationsfähigkeitImitationsfähigkeit ist die Fähigkeit eines Menschen, durch Nachahmung zu lernen. Sie ist die Basis dafür, in der sozialen Interaktion auf Erkenntnissen Anderer in Form von Wissen und Handlungsstrategien aufzubauen und diese weiterzuentwickeln.
Ohne die Fähigkeit zu Imitieren müsste ein Mensch jede Handlungsstrategie für sich selber neu entwickeln. Alleine das Erlernen menschlicher Lautsprache wäre so unmöglich, ebenso würden Erfindungen nur so weit entwickelt werden können, wie ein einzelner Mensch dies während seines Lebens schafft.
• Kreativität Kreativität bezeichnet die menschliche Fähigkeit, schöpferisch zu denken und zu handeln. Sie beruht auf der Fähigkeit des menschlichen Gehirns, die Lücke zwischen scheinbar nicht sinnvoll miteinander Verbundenem durch die Entwicklung von Sinnbezügen mit bereits Bekanntem zu schließen.
Elemente dieser Verknüpfungen sind einerseits Bekanntes aus anderen Bereichen und andererseits Neues aus der Welt der Fantasie (spielerische Theoriebildung). Das unbefangene Spiel - auch als Gedankenspiel - ist wesentliches Element von Kreativität.
Merkmale: • Problemsensitivität (erkennen, dass und wo ein Problem besteht) • Floating (in kurzer Zeit viele Ideen hervorbringen) • Inspiration (spontane unerwartete Ideen wahrnehmen und integrieren) • Intuition (schnelle Einsicht in Zusammenhänge ohne bewusste Ableitung oder Logik) • Flexibilität (gewohnte Wege des Denkens verlassen – neue Sichtweisen entwickeln) • Redefinition (bekannte Objekte neu verwenden, improvisieren) • Elaboration (anpassen der Ideen an Realität)
Die Ausprägung der Fähigkeit zu Kreativität ist durch spezielle Kreativitätstechniken und Coachingmaßnahmen beeinflussbar.
• OptionalitätOptionsorientierte Menschen suchen die Gelegenheit und Möglichkeit, etwas auf neue Weise zu machen. Für sie existiert immer noch eine Möglichkeit oder eine versuchenswerte Alternative, etwas zu optimieren.
Sie lieben es, Verfahren und Systeme zu entwickeln, haben aber eher Schwierigkeiten damit, sie selbst zu befolgen.
Neue Ideen üben eine große Anziehungskraft auf sie aus. Sie entwickeln gerne kreative Ideen und Projekte, ziehen es jedoch vor, sich mit der Entwicklung und Vorbereitung anstatt mit der Wartung, Wahrung oder Umsetzung zu befassen.
• StrukturiertheitStrukturorientierte Menschen sind sehr gut darin, strukturierte Verfahren, Anweisungen und Vorgehensweisen einzuhalten. Sie fühlen sich wohl und sicher, wenn sie genau wissen, wie sie etwas tun sollen. Sie legen Wert auf Bewährtes.
Wenn die Prozedur, die sie gerade benutzen, allerdings nicht funktioniert oder nicht mehr funktioniert und sie keine Alternative bekommen, ist ihre Fähigkeit, neue Vorgehensweisen zu entwickeln, eher beschränkt.
• KritikfähigkeitKritikkompetenz ist die Bereitschaft und gelebte Anwendung von konstruktivem Geben und Nehmen von konkretem Feedback.
Kritik zu geben bedeutet, anderen Menschen Feedback für ihr Verhalten derart zu geben, dass diese die Kritik gut annehmen und für konkrete Handlungsschritte nutzen können. Dazu gehört also einerseits die Fähigkeit und der Wille, Feedback auf angemessene und vernünftige Weise zu geben - gewisse Grundsätze der Konstruktivität zu berücksichtigen, zum Beispiel Kritik immer spezifisch und konkret zu formulieren, sowie Kritik immer auf das Verhalten zu beziehen und nicht auf die Person.
Kritik zu nehmen bedeutet, Feedback zuzulassen und durch Rückfragen zu konkretisieren, so dass in der Folge eigene Handlungsschritte neu gestaltet werden können. Das bedeutet, Feedback von anderen sachlich, ruhig und interessiert anzunehmen, zu reflektieren und bei nachvollziehbarer Berechtigung entsprechend darauf zu reagieren, indem sinnvolle Konsequenzen im eigenen Handeln gezogen werden.
• Wahrnehmungsfähigkeit… beinhaltet paraverbale und verbale Sensibilität und umfasst eine Reihe von Fähigkeiten im Zusammenhang mit Körpersprache, Submodalitäten und Inhalte sprachlicher Äußerungen:
• Fähigkeit, körpersprachliche Signale (Mimik, Gestik, Haltung) bewusst wahrzunehmen und sinnvoll zu interpretieren • Fähigkeit, paraverbale Signale (Stimmhöhe, Sprechrhythmus, Lautstärke, Atmung, ...) bewusst wahrzunehmen und sinnvoll zu interpretieren • Fähigkeit, verbale Signale in Verbindung mit den paraverbalen Signalen zu bringen, Inkongruenzen wahrzunehmen und Inhalte gezielt zu hinterfragen • Fähigkeit, körpersprachliche Signale im obigen Sinne gezielt einzusetzen, um eine gewünschte Botschaft zu transportieren bzw. zu unterstützen • Fähigkeit, paraverbale Signale im obigen Sinne gezielt einzusetzen, um eine gewünschte Botschaft zu transportieren bzw. zu unterstützen
• Diversity-IntegrationIntra- und interkulturelle Kompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit, angemessen in eigenen und in fremden kulturellen Kontexten zu agieren.
Was dabei angemessen ist, entscheidet sich vor allem daran, was von den direkten Interaktionspartnern und im weiteren Sinne vom jeweiligen Umfeld als positiv, angemessen und konstruktiv gewertet wird. Die dahinter liegende Einstellung fokussiert auf die bewusste Nutzung und Förderung der Vielfalt von Menschen.
Dabei geht es nicht nur um Toleranz gegenüber individueller Verschiedenheit, sondern um die positive Wertschätzung von Vielfalt: Alle Talente sollen unter der Zielsetzung größtmöglichen gemeinsamen Erfolgs gefördert werden.
Dazu gehört auch die Sensibilisierung auf Mobbing und auf die Diskriminierung von Menschen, die anders sind, sowie das Ermöglichen gleicher Chancen unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung.
Die Fähigkeit zur Diversity-Integration hängt besonders davon ab, wie gut jemand in der Lage ist, sich an unterschiedliche soziale Einstellungen und Lebensweisen anzupassen und diese bei den eigenen Handlungen so zu berücksichtigen, dass die Würde aller Beteiligten gewahrt ist. (intra- und interkulturelle KompetenzIntra- und interkulturelle Kompetenz umfasst die Bereitschaft und Fähigkeit, angemessen in eigenen und in fremden kulturellen Kontexten zu agieren.
Was dabei angemessen ist, entscheidet sich vor allem daran, was von den direkten Interaktionspartnern und im weiteren Sinne vom jeweiligen Umfeld als positiv, angemessen und konstruktiv gewertet wird. Die dahinter liegende Einstellung fokussiert auf die bewusste Nutzung und Förderung der Vielfalt von Menschen.
Dabei geht es nicht nur um Toleranz gegenüber individueller Verschiedenheit, sondern um die positive Wertschätzung von Vielfalt: Alle Talente sollen unter der Zielsetzung größtmöglichen gemeinsamen Erfolgs gefördert werden.
Dazu gehört auch die Sensibilisierung auf Mobbing und auf die Diskriminierung von Menschen, die anders sind, sowie das Ermöglichen gleicher Chancen unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Hautfarbe, Religion oder sexueller Orientierung.
Die Fähigkeit zur Diversity-Integration hängt besonders davon ab, wie gut jemand in der Lage ist, sich an unterschiedliche soziale Einstellungen und Lebensweisen anzupassen und diese bei den eigenen Handlungen so zu berücksichtigen, dass die Würde aller Beteiligten gewahrt ist.)
• Toleranz... bedeutet, die Meinungen oder Handlungen einer anderen Person oder Personengruppe zu dulden, obwohl man damit nicht einverstanden ist. Sie beinhaltet den Verzicht auf die Option, ein gegen sich gerichtetes Übel abzustellen.
Toleranz ist nicht zu verwechseln mit Akzeptanz. Daher kann nur toleriert werden, ...
• ... was in der individuellen Interpretation ein Übel darstellt (Gutes, Positives oder Berechtigtes kann nicht toleriert werden, da man damit ja entweder einverstanden ist, oder es als logisch verstehbare Konsequenz respektiert) • ... was Auswirkungen auf einen selber hat (was einen selbst nicht betrifft oder nichts angeht, kann nicht toleriert werden, darüber kann man philosophieren) • ... wenn man über die Option verfügt, das Übel, statt es zu tolerieren, genauso gut auch abstellen zu können (ohne diese Wahlmöglichkeit kann man erdulden, aber nicht tolerieren)
Toleranz beschreibt also die Fähigkeit, bis zur jeweiligen Toleranzschwelle, viele Formen des Andersseins oder Andershandelns, die einen persönlich betreffen, zu dulden, gewähren zu lassen ohne einzuschränken und diese nicht zu bekämpfen.
Tolerieren in passivem Sinn bedeutet, eine negative Beurteilung, welche Akzeptanz ausschließt, zwar zu treffen, sich jedoch einer offenen Reaktion zu enthalten.
Toleranz in aktivem Sinn bedeutet die geistige Offenheit bezüglich der Option einer möglichen Akzeptanz des tolerierten Sachverhaltes in der Zukunft zu haben. Der tolerierte Sachverhalt wird aber einer Kritik unterzogen und die eigene Überzeugung wird argumentativ zur Sprache gebracht.
• Respekt... bezeichnet eine Form der Wertschätzung oder Ehrerbietung gegenüber einer anderen Person oder Institution.
Basis ist die Einstellung eines Menschen einem anderen gegenüber, bei welcher ersterer in diesem einen Grund erkennt, der es aus sich heraus rechtfertigt, diesen zu beachten und ihm gegenüber auf solche Weise zu agieren, dass bei diesem das Gefühl entsteht, in seinem Wert erkannt zu sein.
Eine Steigerung des Respekts ist einerseits Anerkennung, andererseits Ehrfurcht.
Zu unterscheiden ist der vertikale und der horizontale Respekt (für die Entwicklung von Soft Skills ist vor allem der horizontale Respekt bedeutsam):
Vertikaler Respekt (Appraisal Respect): ... entsteht auf der Grundlage wahrgenommener und als positiv bewerteter Unterschiede zum eigenen Selbst. Dem anderen werden (besonderes oder größeres) Wissen, (besondere oder größere) Fähigkeiten, (besondere oder größere) Leistungen oder (besondere oder herausragende) Eigenschaften zugeschrieben.
Vertikaler Respekt wird manchmal auch aufgrund eines Machtgefälles gezollt und birgt damit das Risiko von Obrigkeitsdenken oder Unterwürfigkeit. Der vertikale Respekt wird einem gezollt, man kann ihn sich verdienen oder ihn verlieren.
Horizontaler Respekt (Recognition Respect): ... entsteht auf der Grundlage individuell wahrgenommener Gleichwertigkeit. Er drückt sich darin aus, dass man einen anderen als prinzipiell gleichwertiges Gegenüber behandelt und daher dessen Wünsche und Wahrheitsdefinition im eigenen Handeln berücksichtigt.
Horizontalen Respekt kann sich der andere nicht verdienen, sondern die respektgebende Persönlichkeit entscheidet sich auf Basis ihres Selbstkonzeptes, ob sie Menschen generell respektvoll behandeln will oder nicht, andere ernst nimmt und ihnen die Freiheit auf eigene Meinung und Werte zugesteht oder nicht.
• PerspektivenübernahmeDarunter versteht man die Fähigkeit, sich in die Rolle und Position eines anderen hinein zu versetzen, die Welt aus dessen Sicht zu sehen und auf seine Werthaltungen, Normen und Handlungsweisen einzugehen.
• Menschenkenntnis… ist die Fähigkeit, individuelle Werte, Einstellungen und Charakteristika einer Einzelperson oder einer Personengruppe aufgrund eines kurzen Eindrucks zutreffend einzuschätzen zu können, sowie die Fähigkeit, vorherzusagen zu können, wie sich diese Werte und Einstellungen in konkreten Handlungen ausdrücken könnten.
Entscheidende Faktoren für diese Fähigkeit sind Kontaktfreudigkeit, neugieriges Interesse an anderen Menschen, Lebenserfahrung, Intuition, Intelligenz und Weisheit.
Menschenkenntnis kann genutzt werden, um Menschen zu motivieren, sie zu fördern oder um tragfähige Beziehungen einzugehen.
• Flexibilität... ist die Fähigkeit eines Menschen oder einer Gruppe von Menschen, auf sich ändernde oder unerwartete Umstände durch eine adäquate Veränderung zu reagieren, ohne sich in seinen Grundstrukturen irreversibel zu verändern.
Das Potenzial der Flexibilität liegt begründet in der Erweiterung des eigenen Aktionsraums, der die möglichen Handlungsalternativen in einer Entscheidungssituation umfasst, sowie in der Reduzierung der benötigten Zeit, einzelne Strategien und Aktionen umzusetzen und durchzuführen.
• Eloquenz... ist die die Fähigkeit, sich sprachlich elegant auszudrücken sowie die Sprache anderer verstehen und interpretieren zu können.
Dies gilt sowohl für die Muttersprache, als auch für Fremdsprachen oder Gebärdensprache. Dabei geht es hauptsächlich um die Kompetenz, komplexe Sprach- und Stilmittel adäquat anzuwenden und diese bei anderen wahrzunehmen.
Voraussetzung für die Eloquenz einer Person ist neben einem reichhaltigen Grundwortschatz die Kenntnis der grammatikalischen Regeln, rhetorisches Können und die Fähigkeit zu Stimmvarianz.
• Vorbildfunktion... nehmen Persönlichkeiten dann ein, wenn andere sich durch das Verhalten dieser Persönlichkeit dazu eingeladen fühlen, Verhaltensweisen, Einstellungen, Wertevorstellungen oder Visionen für sich selbst zu übernehmen und in das eigene Verhalten zu integrieren.
Vorbilder sind Menschen, mit denen andere sich identifizieren, und die ihnen als Leitfigur dienen. Lernen am Vorbild spielt vor allem bei komplexen Verhaltenssequenzen und bei inneren Haltungen eine wichtige Rolle - wie etwa Arbeitsstil, Sozialverhalten, Identifikation mit Menschengruppen und Zielen oder Loyalitätsverhalten.
• Zivilcourage... ist der Mut, die eigene Überzeugung (soziale Werte, Werte der Allgemeinheit, ...) gegenüber Obrigkeiten, Vorgesetzten oder in der Öffentlichkeit zu vertreten und danach zu handeln – und zwar auch dann, wenn daraus eine eigene Gefährdung oder persönliche Nachteile entstehen können.
• Zuverlässigkeit... ist der Grad, in dem man einem Menschen vertrauen kann, dass er Bedürfnisse und Anforderungen anderer korrekt interpretiert und daraus abgeleitete zugesicherte Handlungen in der vereinbarten Form und innerhalb der vereinbarten Zeit erbringt.
Menschen, die als zuverlässig gelten, haben eine hohe Glaubwürdigkeit, gelten als korrekt und als vertrauenswürdig – und sie sind im Bedarfsfall auch verfügbar.
• Commitment... bezeichnet das Ausmaß, in dem sich eine Person mit anderen Menschen oder einer bestimmten Organisation identifiziert und sich selbst den Zielen dieser Person oder Organisation gegenüber verpflichtet fühlt.
Commitment überschneidet sich sehr stark mit Loyalität und steht in einem engen Wirkungszusammenhang mit Arbeitszufriedenheit und Involvement.
Commitment ist daran erkennbar, dass sich die Person auch dann Zielen und Strategien verpflichtet fühlt, wenn kein äußerer Druck dies fordert, oder wenn äußerer Druck die Aufgabe des Zieles begünstigen würde.
• CharmeDas Wort „Charme“ stammt vom lateinischen „carmen“ ab, was so viel bedeutet wie Gesang, Lied, Gedicht, aber auch Zauberspruch und Zauberformel. Das entsprechende Verb „carminare“ meint „verzaubern“.
In Gegenwart charmanter Menschen entwickelt sich eine angenehme Atmosphäre. Ihre aufmerksamen Gesten und Komplimente vermitteln dem Gegenüber das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Charme signalisiert Wohlwollen, Sympathie und Respekt und eröffnet die Chance, ein Ja als Antwort zu bekommen, ohne zuvor eine klare Frage gestellt zu haben.
Charme beinhaltet auch das Angebot, Konkurrenten und Feinde in Verbündete zu verwandeln. Charme ist eine Art erwartungsloser Flirt mit den prickelnden Elementen des Augenblickes und den schönen Seiten des Gegenübers – seien sie offensichtlich, versteckt, oder erst zu entdecken.
Basierend auf einer Einstellung von neugierigem Interesse und Absichtslosigkeit sowie der Bereitschaft zu Selbstvergessenheit und Eigentransparenz, wendet sich die charmante Persönlichkeit mit offenen Sinnen dem Gegenüber zu, schenkt diesem exklusive Aufmerksamkeit und badet mit ihm verspielt im Fluss der Kommunikation. Leichtigkeit, Gelassenheit und Lebensfreude formen dieses Spiel, das imstande ist, mehr konstruktiv befruchtende Energie freizusetzen, als jede klassisch zielorientierte Kommunikations- oder Motivationstechnik.
Charmante Unternehmen haben eine hohe Anziehungskraft auf ihre Mitarbeiter und auf ihre Kunden.